1861-1931

Josef Prachensky wurde 1861 in der böhmischen Stadt Leitmeritz während der K. u. K. Monarchie geboren, wo er deutschsprachig aufwuchs. Sein Vater Franz Prachensky war bischöflicher Archivar, was den beruflichen Werdegang des jungen Prachenskys sicherlich beeinflusste. Nach seiner Lehre als Buchdrucker gelangte Josef auf seiner Wanderschaft nach Wien, wo er sich gemeinsam mit Wilhelm Schiegl, einem Sozialisten und Verfechter gerechter Löhne, am großen Buchdruckerstreik des Jahres 1882 beteiligte. Laut seinen Lebensmemoiren soll Josef 1911 auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Tirols in Innsbruck den russischen Revolutionär und marxistischen Theoretiker Leo Trotzki getroffen haben. Diese Begegnung beeinflusste und bestärkte ihn maßgeblich in seinem Tun als überzeugter Sozialdemokrat. Nach der Heirat mit der Kitzbühlerin Maria Rehbichler (Rehbichlerhof) ließ sich Josef in Innsbruck nieder.

Hier arbeitete er zunächst als Schriftsetzer beim „Tiroler Tagblatt", später für rund zehn Jahre als Zeitungsredakteur und Verlagsleiter der sozialdemokratischen „Volkszeitung für Tirol und Vorarlberg" und schließlich als Geschäftsleiter der „Innsbrucker Buchdruckerei und Verlagsanstalt".

Das politische Engagement des Wahl-Innsbruckers ließ trotz seiner vielseitigen Aufgaben nie nach. Im Jahr 1890 wurde Josef Mitbegründer der „Sozialdemokratischen Partei Tirol". Zeitlebens blieb er den sozialistischen Idealen verbunden und engagierte sich stark für ihre Umsetzung. So unterstützte er etwa den „Arbeiter-Consum-Verein" in der Andreas Hofer-Straße, gründete das Lokal „Alkoholfrei" in der Museumsstraße, beteiligte sich an der Gründung der „Tiroler Arbeiterbäckerei", und sprach sich 1914 gegen den Ersten Weltkrieg aus. Des Weiteren engagierte sich Josef Prachensky
an der Gründung des „Republikanischen Schutzbundes Tirol", kurz „RESCH", im Kampf gegen den Austrofaschismus der Dreißiger Jahre in Österreich. Sein programmatischer Aufsatz „Unser Aufstieg – Dreißig Jahre Arbeit auf steinigem Boden", auf den die SPÖ noch heute Bezug nimmt, wurde 1924 in Innsbruck veröffentlicht.

Josef Prachenskys kritische Auseinandersetzung mit Politik und Gesellschaft, sein Kampf um materielle Gerechtigkeit und demokratische Ziele beeinflusste viele seiner Zeitgenossen und Familienmitglieder, auch wenn keines seiner Kinder und Enkel politisch tätig werden sollte.

Atelier

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Adresse

Prachenskyhof
Panoramaweg 560/8
A-6100 Seefeld

Handy: +43 664 3084512
E-Mail: michael@prachensky.com

www.prachensky.com

 

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