1944

Geboren am 16. März 1944 in Holzgau, vertritt Michael die vierte Generation der Tiroler Künstlerfamilie. Seine Jugend verbrachte er in Innsbruck, wo er mit seinen Eltern Hubert und Emma, geborene Knitel-Graßmayr, in der Glockengießerei Graßmayr aufwuchs. Bereits von Kindheit an erfuhr Michael in den Ateliers seines Großvaters Theodor die verschiedensten Begabungen, Talente und Einflüsse, die sein späteres Leben und Wirken als Künstler und Architekt entscheidend mitprägten. Seine Ausbildung zum Ingenieur absolvierte Michael 1962 bei Norbert Heltschl an der Höheren Technischen Lehranstalt für Hochbau in Innsbruck. Es folgten das Architekturstudium an der Technischen Universität Stuttgart und ein anschließendes Vertiefungsstudium in Hochschulplanung. Nach dem Studium war Michael zunächst ständiger Mitarbeiter und Partner seines Vaters Hubert. Besonders im Bereich der Anthroposophie der freien Form wurden zahlreiche Konzepte und Projekte umgesetzt, darunter etwa der Wettbewerb Kongresshaus Innsbruck mit Hotel, der ergänzende Masterplan der Technik Innsbruck, das Sport- und Kongresszentrum Seefeld als erste Badelandschaft in freier Form oder auch das erste ins Freie zu öffnende Casino Velden. Im Jahr 1990 machte sich Michael selbständig. Es folgten einige bekannte Projekte und Bauten, wie die Revitalisierung der Innsbrucker Hofburg, der Power-Plobb in Zirl, die Innschifffahrt von Zirl bis Wattens oder der
EUREGIO Alpenpark-Karwendel mit seinen 25 grenzüberschreitenden Umlandgemeinden. Michaels persönlicher Wiedererkennungswert und besonderes Anliegen ist das Erarbeiten von Visionen. Insbesondere in sozial-ökologisch relevanten Zukunftsthemen, in den Bereichen Klimaschutz und erneuerbare
Energien ist er seiner Zeit weit voraus, wie etwa mit dem Projekt „Ufo 2248 m" am Patscherkofel, ein Panoramarestaurant auf dem Patscherkofelgipfel mit direktem, föhnfesten People-Mover-Anschluss an den Autobahnknoten Zenzenhof sowie zur Muttereralm Talstation. International bekannt wurde Michael mit dem Fernsehfilm Talpino – „Mit der Rohrpost durch die Alpen", dem Reinhold Messner-Film „Verkehr über die Alpen" und dem im Kontext mit der globalen Klimaerwärmung entstandenen Film „Rettet Venedig, Rettet das Mittelmeer".

Auf diesem Weg öffneten sich ihm erstmalig neue Bereiche der Physik, insbesondere der Fulleren-, Quanten- und Energieforschung. Die naturwissenschaftlichen Prozesse und Ergebnisse setzt Michael seit 2007 in seinen Gemälden um. Die vor diesem Hintergrund entstandene Bilderserie „Implosion" zeigt etwa seine künstlerische Übersetzung dieser Wissenschafts-Sparte. Eine wesentliche Rolle spielt für ihn dabei das wiederkehrende „Prachensky-Rot" als die Farbe der Energie. Kunst wird bei Michael Prachensky zur Sprache seiner Wissenschaft, die sich sonst der menschlichen Vorstellungskraft und damit auch einem tiefen ständnis entzieht. Hier funktioniert sein transdisziplinärer Ansatz: Wissenschaft, Forschung, Architektur und Kunst hängen eng zusammen: die Kunst wird zur Ausdrucksform der Technik, die Architektur zur Ausdrucksform der Kunst". Diese wird damit leichter, transparenter, schwebender und menschlicher – das können die jetzigen Technologien noch nicht.

Der Künstler selbst sieht in seinen Werken die schnellste und effektivste Interpretation komplizierten Vorgänge. Das explodierende Rot steht für die undenkbaren Prozesse im Plasmareaktor, die Kohlenstoff-Atome in völlig neue, unnatürliche, aber extrem stabile Strukturen ordnen. Aus der Explosion, dem Chaos, der Entropie entsteht einem fast göttlichen Schöpfungsprozess folgend einer neuen Ordnung, einem neuen Material mit speziellen Eigenschaften, dessen Möglichkeiten in ihrer Summe noch gar nicht bekannt sind. Die herausragenden Leistungen dieses facettenreichen Künstlers, Visionärs und Querdenkers wurden 2016 durch die Aufnahme in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste – der größten, international anerkannten „Denkfabrik" Europas – angemessen gewürdigt.

 

Ausgewählte Werke – Kreatives Schaffen & Erläuterungen 

Malerei 

Seine Bildwerke aus der Serie „Implosion" verkörpern naturwissenschaftliche Phänomene in freien künstlerischen Formen. Die dabei verwendeten roten Farben in unterschiedlichen Nuancen werden durch Beobachtungen der Implosionen, Explosionen und Eruptionen von Vulkanen, der Sonne und durch die Einsichten in die Plasmaöfen in vorausgehenden Farbstudien erprobt und entwickelt. Unzählige Skizzen, Aufzeichnungen von Ideen, Konzepten und Entwürfen gehen dieser innovativen Malkunst voraus und verknüpfen sie mit dem technischen Hintergrund zu einer nie dagewesenen Grenzdisziplin der Fulleren-Komposit Technologien.

 

Rotes Haus 

Das 1985 gebaute, turmartig aus einem Hügel entwachsende Einfamilienhaus in der Innsbrucker Schneeburggasse war eines der ersten Ökohäuser Tirols. Der im Auftrag der Familie Welser konzipierte Niedrigenergiebau besteht ausschließlich aus natürlichen Materialien: doppelte Ziegelwand mit innenliegender biologischer Wärmedämmung, reiner Kalkputz, rote Erdfarbe, Holzparkett und Ziegelböden. Selbst die Innenausstattung wurde bis zu den Woll- und Leinenvorhängen durch und durch nachhaltig gestaltet. Mit diesem Haus realisierte Michael oft zitierte Parameter für ein umwelt- und nutzerfreundliches Wohnen.

 

Power Plopp 

Mit dem Bau des neuen Abwasserkraftwerks Seefeld 2002/2003 konnte die Wasserqualität des Drahnbachs (Lampretenbach) deutlich gesteigert werden. Es fehlte jedoch eine sinnvolle Nutzung für das angesammelte Abwasser. Mit dem „Power Plopp" schuf Michael eine neue Möglichkeit der Stromproduktion durch Wasserkraft. Dabei wird das in Zirl am Inn stehende Kraftwerk (ca. 600 m) mit dem Abwasser der Seefelder Kläranlage (1200 m) mittels Druckleitung gespeist und zur Stromerzeugung eingesetzt. Mit dem darin gewonnenen Strom werden die Seefelder Kläranlage und weitere 1000 Tiroler Haushalte versorgt. Das Musterbeispiel für nachhaltige Wasserwirtschaft wurde 2005 mit dem Neptun Wasserpreis ausgezeichnet. 

 

Jüdischer Friedhof in Seefeld 

In Gedenken an die in Seefeld beigesetzten 63 namenlosen Häftlinge, die bei den s. g. Todesmärschen der letzten Kriegstage ums Leben kamen, errichtete die Gemeinde bereits in den 1950er Jahren ein Mahnmal, das nach einer Sanierung 1978 dem Seefelder Gemeindefriedhof eingegliedert werden konnte. Im Herbst 2016 wurde die Gedenkstätte auf Initiative von Dr. Esther Fritsch, der ehemaligen Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, mit einer Neugestaltung durch Michael gewürdigt. Große, mit dem Davidstern gezeichnete Betonblöcke und dazwischen emporschießende Baumstümpfe füllen eine zentrale Fläche des Friedhofs und setzen so ein Zeichen gegen das Vergessen – für Menschenrechte und Demokratie. 

 

Sport- und Kongresszentrum 

Seefeld Anlässlich der Olympischen Spiele 1976 wurde dieser Komplex durch Hubert Prachensky, Ernst Heiß und Michael, den 1. Preisträger eines ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs, geplant und umgesetzt (Projektleitung Michael Prachensky). Unter anderem sorgte das öffentliche Hallenbad, das als erste Badelandschaft in freien Formen, mit Wildbachströmung und Felseninseln aus massiven Granitfindlingen gestaltet worden ist, europaweit für Furore. Der Baukörper wurde in den Berg eingegraben und durch eine geschickte Dachbegrünung an die gegebene Hanglage anpasst.

Atelier

Atelier für Innovation, Architektur und Kunst
Mitglied der europäischen Wissenschaften und Künste

Adresse

Prachenskyhof
Panoramaweg 560/8
A-6100 Seefeld

Handy: +43 664 3084512
E-Mail: michael@prachensky.com

www.prachensky.com

 

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